Dienstag, 30. Juni 2015

Verwandlung

Wir möchten Euch gerne mal vorstellen, welche Verwandlungen unsere Secondhand-Hunde durchmachen. Ein gutes Beispiel ist unsere Emma.

Als wir Emma zu uns holten, hatten wir einen Retriever im XXL-Format übernommen. Nein, keine Großformatausgabe sondern eine übergewichtiges Labbimädchen. Emma wog 45,6 kg als wir sie bekamen. Das war im März 2014. Neben ihrem extremen Übergewicht war sie auch ein Hund, der anscheinend ohne große Regeln aufgewachsen war.

Aufgrund ihres massiven Gewichtes war Emma ein unbeweglicher Hund, der sich schlecht pflegen konnte. An Spielen war gar nicht zu denken. 
Um diesem Problem entgegen zuwirken, gab es erst mal eine Futterumstellung, was anfangs nicht so gut ankam, aber der Hunger treibt es schon rein. Und heute ist Emma ganz versessen auf das Futter. Futterumstellung bedeutete auch, dass betteln am Tisch von uns total ignoriert wurde und nach einer Woche hatten wir Erfolg - kein jaulender Hund am Tisch.

Da Emma ohne wirkliche Erziehung groß wurde, gab es anfangs ganz schöne Diskussionen, die sie aber immer wieder verlor. So wußte sie nicht was der Befehl "Decke" bedeutete. Ein Hinführen mit Leine war notwendig, um es ihr begreifbar zu machen. Dann hatte sie es verstanden, doch hingehen wollte sie nicht, sondern eher "ihr Ding durchziehen". So kam es, dass sie öfters dann wortlos an der Leine auf die Decke geführt wurde - und sie blieb sodann auch dort. Das Spiel dauerte bestimmt fast fünf oder sechs Monate.
Die Grundbefehle wie Sitz, Platz, Bleib kannte sie nicht. Aber sie will arbeiten, so dass es mit einfachen Mitteln möglich war, ihr dies zu vermitteln. Daran sind wir immer nocham Arbeiten, da ihre Spanne manchmal sehr im unteren Bereich liegt und sie dann los stürmt. Aber man braucht ja auch noch Ziele...

Die beiden Bilder veranschaulichen Emmas Wandlung innerhalb eines Jahres.
Emma im März 2014
Emma im April 2015

Dienstag, 23. Juni 2015

Emma allein zu Hause - Teil I

Mit Emma zog auch das Problem "Alleinsein" ein, was wir anfangs nicht wirklich erkannten, da sie nie alleine zu Hause war.
Jedoch bellte sie für einige Zeit das Haus zusammen, da sie alleine war - ohne Benno. 

Also, fingen wir mit dem Training an. Einmal Zimmer verlassen und dann wieder reinkommen, wenn sie nicht bellte. Das fing gut an, denn sie bellte nicht. War aufgeregt, dass sie alleine war. So konnten die Zeitspannen vergrößert werden.
Auch arbeiteten wir mit einem Kong, den sie bekam, wenn sie alleine sein sollte. Diesen nahmen wir ihr dann kommentarlos ab, wenn wir das Zimmer betraten.
Mit Emma sprachen wir kein Wort, wenn wir das Zimmer betraten, sondern erledigten unsere Arbeit weiter.

Neben diesem Training war Kenneltraining angesagt. Das "Ding" kannte sie gar nicht. Es war schwierig mit ihr zu trainieren, da sie so auf Futter aus war. Ws war für uns nicht so effektiv wie das Zimmer zu verlassen.

Im Frühjahr hatte sich Benno verletzt, so dass wir dringende zum Tierarzt mussten - ohne Emma. Wir streuten Futter im Haus aus, so dass sie mit dem Suchen beschäftigt war.
Als wir nach Hause kamen, wartete sie an der Tür. Sie war jedoch entspannt und eine Rückfrage bei den Nachbarn ergab, dass sie ruhig geblieben war.

Vor einigen Wochen ließen wir sie auch wieder alleine, da Benno mal wieder die Tierärztin sehen wollte. Selbes Spiel wieder - mit einem Unterschied: Emma lag in ihrer Kudde und kam erst runter an die Tür, als wir im Haus waren.

Im Urlaub konnten wir die beiden auch mal im Wohnwagen für eine kurze Zeit alleine lassen. Das ging letztes Jahr noch nicht, da sie gleich alles zusammen bellte auf dem Campingplatz.

Wir haben beobachtet, dass Emma auch sicherer geworden ist, zu Hause angekommen ist, was wahrscheinlich auch zu der Lösung beigetragen hat.

Wir sind weiter am Trainieren mit ihr und wir werden von den Fortschritten berichten.


Donnerstag, 4. Juni 2015

Entstauben ist angesagt

Es wird Zeit, dass wir hier wieder Staub wischen. 
Über ein Jahr kein Eintrag, da muss erst einmal kräftig durchgeputzt werden.

Was ist 2014 alles passiert?

Benno besuchte die Junghundegruppe und es lief sehr gut. 
Im März kam Emma, eine fast sechjährige Labbidame, als Pflegehund mit einem "B" zu uns. Das "B" steht bei Retriever & friends e.V. für Bleibeoption. Wir hatten uns entschieden, Emma eventuell zu behalten, wenn die Chemie zwischen den Hunden stimmt.

Emma zog ein - und Benno war hin und weg. Die Zusammenführung verlief unproblematisch. Beide erkundeten gemeinsam den Hof.
Emma und Benno bei der Hoferkundung
Bei der Erkundung ging Emma auch gleich in den Miniteich. Und hier sieht man ganz deutlich, was für ein übergewichtiger Hund bei uns einzog.

Emma füllt den Teich aus


Wir hatten ihr am selben Tag noch ein großes K9-Geschirr kaufen müssen, da alles andere nicht wirklich passte. Nachdem die weiteste Einstellung des Geschirrs vorgenommen wurde, passte auch der Hund rein.
Emma wog bei ihrer Ankunft ca. 45,6 kg, was man gut am nächsten Bild sehen kann.

Emma
Beide Hunde verstanden sich von Anfang an gut, so dass es hier harmonisch zuging und heute auch noch geht.
Wir Menschen mussten uns erst einmal an zwei Hunde gewöhnen und nach einigen Wochen kam auch die Routine auf, um mit zwei Vierbeinern vor die Tür zu gehen.

Für Emma, die durch das massive Übergewicht, ziemlich eingeschränkt in ihren Bewegungen war, kam das Fitnessprogramm "Aqua & Benno" zum Einsatz.
Benno animierte Emma immer wieder zum Spielen, was sie auch gerne tat, aber nicht die Schnellste war. Aber kombiniert mit dem Element "Aqua" purzelten die Pfunde. Sie ist eine Schwimmerin, wie wir es noch nicht gesehen haben. Benno umrundet ja jede Wasserpfütze, aber Emma ist beim Geruch von Wasser nicht mehr zu stoppen.

So bekamen wir langsam einen Hund, dessen Figur man auch wieder erkennen konnte. 
Heute bringt Emma 34 kg auf die Waage, was sich sehen lassen kann.


Emma heute (Mai 2015)
Kleinere Baustellen brachte Emma auch mit. 
Eigentlich kannte sie keine Grenzen, so dass wir einige Wochen Geduld haben mussten, da der kleine Dickkopf immer wieder durch die Wand gehen wollte. So hatte sie es dann irgendwann kapiert, dass Spielzeug immer erst freigegeben wird, vom Tisch nichts Essbares fällt, es Kommandos gibt, die gut für sie sind.

Eine größere Baustelle war das "Ganz-Alleine-Bleiben", darüber werden wir die nächsten Tagen berichten.

Im Rückblick auf das Jahr 2014 können wir sagen, dass wir froh sind, dass wir zwei Hunde nun in unserem Team haben, und wir würden immer wieder diesen Schritt tun.



Montag, 27. Januar 2014

Erster gemeinsamer Schnee

Seit dieser Woche haben wir den ersten Schnee.
Und wir waren gespannt, wie Benno sich macht. 

Es ist herrlich, ihm zuzusehen, wie er den Schnee liebt und gar nicht genug bekommen konnte. Aber so hatte er anfangs alles vergessen, was mit Abruf oder ähnlichem zusammenhing.

Naja, das haben wir nun auch wieder im Griff... er ist halt noch jung und ungestüm, aber lernen muss er trotzdem.

Aber irgendwie kann man ihm nicht "böse" sein. 




Donnerstag, 2. Januar 2014

Ein gutes neues Jahr 2014

Wir wünschen allen Lesern ein gutes Jahr 2014!

In den letzten Wochen haben wir viel mit Benno erleben können - und er mit uns!

So wurden alltägliche Dinge wie Staubsauger zur Routine - keine Flucht sondern "ich schaue interessiert zu" (so Bennos Devise). 
Er lernt gut und schnell, da er uns vertraut. Das merken wir immer wieder, dass er manchmal unsicher ist und dann immer den Blickkontakt zu uns sucht. Aber wenn wir vorangehen, dann sind die unbekannten Sachen auch kein Hindernis mehr.

Aber nicht nur ihm tut es gut, bei uns zu sein, sondern er tut uns gut. 
Er zeigt uns, wie ein "normales" Leben mit einem Hund ausschauen kann. Es ist enorm, wie viel Freiheit wir gewonnen haben. Das war uns gar nicht so bewusst, dass wir uns so eingeschränkt hatten. Die ganze Anspannung ist gewichen. Wir müssen uns nun keinen Kopf machen, wenn Besuch da ist oder wir in der Stadt unterwegs sind.

Benno war letztes Jahr mit in Hamburg und hatte dort auch eine Stadtführung besonderer Art mitgemacht. So lernte er Hochbahn fahren, in einem Kaffee zu sein und sich unterm Tisch abzulegen, alleine in der Wohnung der Freundin zu sein. Alles lief gut.

Wir sind richtig stolz auf unseren "Jungen". 
Er gibt uns so viel, was wir nie erwartet hatten.

Es lohnt sich, seine Secondhand-Familie zu sein. 

Natürlich muss er weiter lernen - aber es ist ein normales Lernen, was wirklich von Vertrauen geprägt ist. 

Aber das Lernen hat jeder Hund - egal, ob Secondhand- oder Firsthand-Hund. Benno ist das beste Beispiel, dass es sich lohnt, ein Leben mit einem Secondhand-Hund zu beginnen.

Wir freuen uns, euch weiter von Bennos Abenteuern zu erzählen.

Donnerstag, 3. Oktober 2013

Benno und sein Hundekumpel

Wir besuchten jetzt schon einige Male Freunde, die auch einen Hund haben - zum ersten Mal mit Hund!

Wir waren begeistert! Ein normales, soziales Verhalten "unseres" Hundes! Wahnsinn! 
Das war für uns bisher unmöglich war, wurde nun möglich.  Es ist fantastisch zu sehen, wie es auch laufen kann.

Natürlich musste auch hier erst einmal unser Blutdruck wieder auf "normal" runterfahren, bis wir es genießen konnten.

Aber zu sehen, wie sich die Hunde untereinander verständigen und auch mal maßregeln - einfach toll.







Mittlerweile haben wir auf unseren Spaziergängen schon einige Hunde - Rüden und Hündinnen - getroffen. Bisher keine Probleme und Benno benimmt sich einfach vorbildlich! Er zeigt uns, wie Begegnungen ausschauen können und wir werden auch langsam entspannter bei den Begegnungen.

Samstag, 28. September 2013

Benno leinenlos!

Seit gut zwei Wochen gehen wir mit Benno ohne Leine spazieren. Er orientiert sich sehr stark an uns, sucht uns, wenn wir uns versteckt haben, lässt sich gut abrufen (ist noch ausbaufähig, aber für gerade mal sechs Wochen bei uns, ist das okay). 

Das hat uns echt Freude bereitet, dass wir unseren Schokobomber so laufen lassen können, dass eine Beziehung zwischen uns da ist... Es ist ein tolles Geschenk! Nach nur vier Wochen war dies möglich!

Wir freuen uns so sehr, denn er zeigt uns, wie es sein kann, wenn ein Hund mit keinen allzu großen Baustellen in eine Familie kommt. Bei dem Vorgängerhund haben wir lange kämpfen müssen, dass Vertrauen entsteht und dass ein Freilauf möglich ist. Nach fast 2,5 Jahren war es erst möglich.