Donnerstag, 3. Oktober 2013

Benno und sein Hundekumpel

Wir besuchten jetzt schon einige Male Freunde, die auch einen Hund haben - zum ersten Mal mit Hund!

Wir waren begeistert! Ein normales, soziales Verhalten "unseres" Hundes! Wahnsinn! 
Das war für uns bisher unmöglich war, wurde nun möglich.  Es ist fantastisch zu sehen, wie es auch laufen kann.

Natürlich musste auch hier erst einmal unser Blutdruck wieder auf "normal" runterfahren, bis wir es genießen konnten.

Aber zu sehen, wie sich die Hunde untereinander verständigen und auch mal maßregeln - einfach toll.







Mittlerweile haben wir auf unseren Spaziergängen schon einige Hunde - Rüden und Hündinnen - getroffen. Bisher keine Probleme und Benno benimmt sich einfach vorbildlich! Er zeigt uns, wie Begegnungen ausschauen können und wir werden auch langsam entspannter bei den Begegnungen.

Samstag, 28. September 2013

Benno leinenlos!

Seit gut zwei Wochen gehen wir mit Benno ohne Leine spazieren. Er orientiert sich sehr stark an uns, sucht uns, wenn wir uns versteckt haben, lässt sich gut abrufen (ist noch ausbaufähig, aber für gerade mal sechs Wochen bei uns, ist das okay). 

Das hat uns echt Freude bereitet, dass wir unseren Schokobomber so laufen lassen können, dass eine Beziehung zwischen uns da ist... Es ist ein tolles Geschenk! Nach nur vier Wochen war dies möglich!

Wir freuen uns so sehr, denn er zeigt uns, wie es sein kann, wenn ein Hund mit keinen allzu großen Baustellen in eine Familie kommt. Bei dem Vorgängerhund haben wir lange kämpfen müssen, dass Vertrauen entsteht und dass ein Freilauf möglich ist. Nach fast 2,5 Jahren war es erst möglich.





Benno und die Katzen - Teil 2

Das Verhältnis zwischen den Vierbeinern wird immer besser.

Mittlerweile lässt sich der Kater von Benno abschlecken und schmeißt sich auf den Rücken und genießt es anscheinend, denn er hat seinen Motor immer an. Auch das Nebeneinanderliegen akzeptiert er wesentlich besser als die Katze.
Die Katzen haben kein Problem, wenn Benno in deren Nähe ist und diese beim Fressen sind. Das interessiert diese überhaupt nicht und haben auch nichts dagegen, wenn er sich mal was Katzenfutter klaut (was aber unweigerlich zu einer Rüge unsererseits mit sich zieht).

Manchmal will er zu grob mit den Katzen spielen, so dass wir einschreiten müssen (nicht, dass die Katzen dadurch versehentlich verletzt werden), aber trotz allem suchen die Katzen auch immer weider seine Nähe.
Tagsüber bei schlechtem Wetter sind sie auch zusammen in der Wohnung - und es läuft gut.






Freitag, 6. September 2013

Benno und die Katzen - Teil 1

Nachdem unsere zwei Katzen die ersten Tage fast nur auf dem Baum zubrachten und auch mehr oder weniger als Staubwedel benutzt werden konnten, hat sich die Situation schon sehr entspannt.

Benno hat nun verstanden, dass die beiden auch zum Rudel gehören, so dass er nicht ständig hinter ihnen her ist und auch Katze mal Katze sein lässt.

Er möchte immer wieder mit ihnen spielen und das verstehen die beiden jedoch nicht, so dass auch mal gefaucht wird. Aber das wird schnell untereinander geregelt.

Es ist auch kein Futterneid von Seiten des Hundes vorhanden, so dass alles ziemlich harmonisch abläuft.

Wir sind mit dieser Entwicklung sehr zufrieden.






Sonntag, 1. September 2013

Benno wird Teammitglied

Nachdem wir fast zwei Wochen Benno in Pflege und einen Besuch bei unserer Trainerin hinter uns hatten, kam der Tag der Entscheidung für uns.

Benno hatte in den 14 Tagen zwei große Feierlichkeiten hinter sich gebracht - mit Auszeichnung - und er kam auch so langsam im Alltag an. Das bedeutete, dass wir zwei oder drei Mal die Befehle sagen mussten, da er die Ohren auf Durchzug gestellt hatte. Aber er ließ sich immer noch gut mit der Körpersprache und den Worten leiten.

Nachdem unsere Trainerin auch der Meinung war, dass es ein Labbi ist, der noch distanzlos und manchmal rüpelhaft sei, jedoch sehr feinfühlig, da er gut auf unsere Körpersprache reagiere usw., teilten wir unserem Verein mit, dass Benno nun für immer bei uns ein Zuhause finden würde.


Benno ist seit dem 1. September 2013 unser neues Teammitglied.


Donnerstag, 29. August 2013

Eine gute Woche Pflegehund

Nachdem Benno von Retriever and friends e.V. (http://www.retriever-and-friends.org/) bei uns eingezogen ist, haben wir alle einiges erlebt.

Benno taute nach einigen Tagen schon mehr auf und erkundete dann auch mal alleine den Hof (ohne uns am "Rockzipfel" zu kleben). Er lässt sich sehr gut abrufen und manchmal muss man ihm zwei Mal sagen, dass er auf seine Decke soll, aber er macht es dann bereitwillig.

Das war für uns zunächst einmal komisch und auch mit Unbehagen erfüllt, als wir Benno einen Befehl zum zweiten Mal wiederholten, da wir immer noch Lisas Reaktionen vor unserem inneren Auge hatten. 

Als wir nach fünf Tagen eine kleine Feier hatten, da mussten wir uns erst einmal umstellen. Den Hund frei laufen zu lassen, keiner musste ständig an seiner Seite sein und schauen, dass nix passiert - das waren für uns riesengroße Schritte. Aber mit der Zeit stellte sich Entspannung ein, denn wir haben einen ganz anderen Pflegehund als Lisa.

Auch als die Leute über Benno stiegen, da er sich mitten in den Weg legte, schnellte kurz der Blutdruck nach oben. Aber: es ist ja Benno und nicht Lisa!

Und zum Schluss mussten wir ihm einen Hühnchenknochen abnehmen - alles ohne Probleme! 

Das waren Erfahrungen an diesem Abend - da waren wir erst einmal ziemlich baff! 

Benno zeigte und zeigt uns, 
wie es auch mit einem "Secondhandhund" sein kann. 



Donnerstag, 22. August 2013

Ein Pflegehund bezieht seinen Korb

Am Samstag, 17. August 2013, war es soweit - unser neuer Pflegehund mit Bleibeoption zog ein.
Wir holten ihn ab und nach einer zweistündigen Autofahrt hatten wir ein Energiebündel von Labrador zu Hause.

Für uns ganz ungewohnt, denn zum einen war es ein Labbi und kein Golden, er war ein Rüde und keine Hündin, er war sehr menschenbezogen und vor allem war er so aufgeregt, dass wir schon dachten, er kippt uns gleich um.

Er hatte eine Hundeschule schon besucht, was man auch schnell merkte, aber das Leben im Haus kannte er noch nicht.

Mit dem Einzug des "Pflegis" Benno mussten wir uns auch erst einmal umstellen. 
Ein Hund, der menschenbezogen ist, der es liebt, gestreichelt zu werden, der mit anderen Hunden ziemlich "kann", der sich gut leiten lässt mit Worten - ohne, dass beim erneuten Wiederholen des Kommandos die Zähne gezeigt werden, das war so viel Neuland, dass wir auch zwei Tage mal brauchten, um ihm zu vertrauen.



Die ersten Nächte

Die erste Nacht entpuppte sich als sehr anstrengend, da er bei uns im Zimmer in seinem Korb eigentlich schlafen sollte. Die Betonung liegt auf "Sollte". Nach einer Stunde Nachtruhe war es vorbei. 40 kg kamen überschwänglich ins Bett gesprungen und machten sich breit. Also, wieder in den Korb geschickt. Das Spiel wiederholte sich so alle 30 bis 60 Minuten. An Schlaf war nicht wirklich zu denken.
In der zweiten Nacht wurde es schon besser. Er nahm seinen Korb wesentlich länger an.
Seit der dritten Nacht schläft er im Korb durch . Jedoch müssen wir ziemlich darauf achten, dass er nicht morgens ins Bett springt, wenn er merkt, dass seine Pflegefamilie wach ist. Klappte jedoch schon zwei mal ganz gut.

Katzen und der Pflegehund

Unsere Katzen fand er toll - nicht zum Fressen, aber unsere beiden fanden den Neuen nicht so toll, so dass aus sicherer Entfernung beobachtet wurde. Wir hätten die Katzen teilweise als Staubpuschel benutzen können, so sehr lehnten sie ihn ab. 
Jedoch nach vier Tagen können wir schon sagen, dass es immer besser wird und die Neugierde langsam ihren Einzug erhält und auch ab und an Nähe zugelassen werden kann.

Hilfe, wir haben einen Schoßhund

Das hatten wir noch nicht erlebt. Sitzen wir entspannt auf dem Sofa, kann es vorkommen, dass Benno der Meinung ist, er gehöre bei uns auf den Schoss. Also, durchgreifen und ihn des Sofas bzw. Schosses verweisen. Er ist dann auch brav und lässt sich zurecht weisen. Aber er versucht es in seinen "5 Minuten" immer wieder einmal.

Fazit nach noch nicht mal einer Woche

Für uns ist der Pflegehund zur Zeit genau das Richtige. Man denkt immer wieder über seinen Hund nach, den man hat gehen lassen müssen, aber Benno bringt richtig Freude wieder in die Bude. Ein Hund der sich freut, wenn man nach Hause kommt, ein Hund der gerne bereit ist zu lernen, ein Hund, der so menschenbezogen ist, das tut einem echt gut. 
Natürlich brauchen wir Zeit, um sich aneinender zu gewöhnen, aber Benno macht es uns zur Zeit echt leicht. 

Wir sind auf die weiteren Abenteuer mit ihm gespannt.

So kann auch ein Start mit einem Secondhandhund sein.
Wir werden weiter berichten, wie er sich entwickelt und was für Erfahrungen wir machen werden.




Dienstag, 13. August 2013

Danke, Lisa!

Lisa, du unser großer Schatz,
wir mussten dich leider gehen lassen.
Heute bist du nun schweren Herzens von uns gegangen.

6.6.2002 - 13.08.2013

Lisa, du warst ein Hund mit vielen negativen Erfahrungen.
Es hat sich gelohnt, zu kämpfen.
Du bist ein wunderbarer Mausebär geworden,
der weiterhin seine Ecken und Kanten hatte.

Du hast erfahren können, was es heißt, zu verreisen.
Du hast so viel in den Monaten bei uns gelernt,
wo viele vielleicht gar nicht wussten, dass du es kannst.

Wir hatten so manchen Kampf ausgefochten 
und wir waren anfangs oft an unsere Grenzen gekommen,
aber du bist ein toller Hund geworden, 
für den es sich lohnte zu kämpfen.

Wir sind traurig, dass du nun nicht mehr da bist,
wir sind traurig, dass du uns aufgrund deiner bisherigen Erfahrungen
nicht ganz vertrauen konntest,
aber du bleibst unser Sonnenschein im Herzen.

Du hast uns so viel Freude bereitet,
als du das Wasser für dich entdeckt hast,
als du gelernt hast, den Futtersack zu apportieren,
als du uns vertrautest,
als du ohne Leine deine Welt erobert hast,
als du voll Freude jede Pfütze mitgenommen hast,
als du genüsslich die Algen am Strand gefressen hast,
als du dich in Frankreich zu einem Gourmet-Hund entwickelt hast,
als du mal auf "Pflaume" warst,
...

Wir sind dankbar, dass Lisa ein Teammitglied war. 

Ein Ende mit Schrecken

Wir mussten eine schwere Entscheidung treffen - zum Wohle von Menschenleben.

Lisa hatte mich im Urlaub aggressiv angegriffen und verletzt, so dass wir an dem nächsten Tag wir unsere Entscheidung, die wir vor drei Jahren getroffen hatten, dem Tierschutzverein mitteilen mussten. Sollte Lisa sich gegenüber uns aggressiv verhalten und uns angreifen, dann würden wir einen Weg gehen, der als Halter immer schwer ist, aber unvermeidbar.

Jeder konnte unsere Entscheidung unterstützen und bejahen, so dass wir unseren Weggefährten am Dienstag, 13. August 2013 um 19.10 Uhr Lebewohl sagen mussten.

Es war ein schwerer Gang, den wir nie haben gehen wollen, aber es blieb keine andere Wahl.

Die Sicherheit konnte nicht mehr gewährleistet werden, denn sie war unberechenbar geworden und wir konnten unserem Hund nicht mehr vertrauen und auch seine Sprache nicht mehr lesen. Das zu erleben, wünschen wir keinem Halter.

Donnerstag, 11. Juli 2013

Baustellenbearbeit

Es ist so eine Sache mit dem Grundgehorsam, wenn man einen "Secondhand-Hund" in die Familie aufnimmt, denn unser Hund hatte genau genommen keinen Gehorsam sondern war sehr dominant, was seine Verhaltensweisen anbelangte. 
So hatten wir in den ersten Wochen so unsere Probleme. Anscheinend hatte unser Hund es erlernt, dass "hund" am Besten mit Zähnefletschen am Weitesten kommt.

Wir waren uns einig bevor unser Hund einzog, dass wir Unterstützung brauchen, denn wir hatten uns zwar Wissen angeeignet, jedoch war das zum einen Theorie und zum anderen wussten wir nicht, was in einem "Secondhand-Hund" alles vor sich geht.

So entschlossen wir uns, bei dem D.O.G.S.-Coach Carola Schulze in Köthen (http://www.ruetters-dogs.de/Ruettersdogs/Standorte/Koethen) anzufragen. War zwar nicht der nächste Weg, aber wir hatten sie bei der Gründung des Zentrums erleben dürfen und waren damals positiv angetan. 
Vielleicht fragen Sie sich, warum rennen die zum "Rütter", geht nicht ein anderer Trainer nicht auch?
Ja, natürlich hätten wir eine andere Hundeschule besuchen können, aber wir hatten im Vorfeld schon einiges gelesen über das System, das kein System ist und es hat uns angesprochen. 

Am 13. Februar 2011 war es dann soweit. Wir hatten unseren ersten Termin und wir waren nach dem Erstgespräch sehr zuversichtlich, dass wir Lisa besser verstehen lernen und auch die mitgebrachten Baustellen bearbeiten können.

Sie fragen sich vielleicht, was sind das für Baustellen, außer den oben beschriebenen?

  • Lisa ist ein Hund, der nicht viel kennengelernt hatte
  • Sie kannte keine großen Spaziergänge (außer zehn Minuten laufen und dann wieder nach Hause war anfangs nichts drin)
  • Lisa war sehr dominant
  • Lisa kannte nicht wirklich, was es bedeutet gehorsam zu sein (anscheinend durfte sie früher machen, was sie wollte)
  • Lisa kannte kein Spielen
  • Autofahren - aber nur wenn es unbedingt sein muss
  • und noch einige andere Baustellen, die wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht entdeckt hatten
Aufgabe war nun erst einmal, am Spazierengehen, Spielen und am Gehorsam zu arbeiten.

Wenn Sie sich für die Bearbeitung der Baustellen interessieren, dann lesen Sie einfach weiter unter
  • Baustelle "Spaziergang"
  • Baustelle "Gehorsam"
  • Baustelle "Spielen"

Dienstag, 9. Juli 2013

Äußerliches Erscheinungsbild

Lisas Erscheinungsbild entsprach nicht dem eines achteinhalb Jahre alten Hundes.

Es war "strohig", richtig hart, wenn man mit der Hand darüber gefahren ist. Weiterhin sah sie sehr alt und verbraucht aus.

Mit unserer Trainerin besprachen wir das Problem und auch Lisas Fressverhalten, was einem Retriever überhaupt nicht ähnlich war. Sie fraß damals "ihr" Trocken- oder Naßfutter fast gar nicht. Man hatte den Eindruck, dass man sie zum Fressen überreden müsste.

Nachdem wir auf das Trockenfutter "Fit Crock" von CDVet umgestiegen sind, wurden einige Probleme gelöst. Das Futter löst sich auch im Gegensatz zu "ihrem" Futter auf, so dass der Magen und Darm damit arbeiten können.

Ihre Verpilzungen an den Pfoten sind verschwunden, die Ohrentzündungen reduzierten sich auch (waren anfangs auch verpilzt), das Fell hat eine ganz andere Nuance bekommen und fühlt sich auch besser an. 

Und das Schönste: 
Lisa ist versessen auf das Futter, 
frisst wie ein Retriever 
und es geht ihr gut! 


Lisa Januar 2011

Lisa Mai 2012

Gesundheitscheck

Nachdem Lisa sich etwas bei uns eingelebt hatte, stand der tierärztliche Routinecheck an, was nur mit Maulkorb ging, da sie den Tierarzt ziemlich die Zähne zeigte.

Lisa hatte damals ein gutes Blutbild, das Hämatom vom Unfall war noch vorhanden, sie hatte eine chronische Ohrenentzündung links und Hautprobleme an den Pfoten (Verpilzungen) sowie die bekannte Hüftgelenksdysplasie (HD).

Das Ohr konnten wir damals nur mit einem Maulkorb behandeln, da wir sonst auch Lisas Zähne als Abdruck in unseren Körperteilen gehabt hätten.
Das Ohr haben wir gut in den Griff bekommen und Lisa ließ  auch die Behandlungen am Ohr gut über sich ergehen.

Durch eine empfohlene Futterumstellung von unserer Trainerin Carola Schulze (Rütter's D.O.G.S. Köthen) sind die Verpilzungen an den Pfoten ganz verschwunden und auch die Ohrproblematik ist so gut wie ausgestanden.

Die Tierarztbesuche waren bis vor einigen Monaten immer damit verbunden, dass wir Termine bekamen, an denen nicht so viel Betrieb war, denn unser Hund bellte und knurrte ansonsten das ganze Wartezimmer zusammen. 

Mittlerweile hat sich dies auch gebessert und wir haben einen Hund, der nun entspannt im Wartezimmer liegt (wenn auch mit Maulkorb, da der Tierarzt immer noch ein heikles Thema ist) und nicht mehr das Wartezimmer aufmischt.


Ein Hund zieht ein

Wir wollten einen sogenannten "gebrauchten" Hund oder schöner ausgedrückt einen Secondhand-Hund uns als Ersthund anschaffen, da wir auch einem solchen Hund mit Vergangenheit ein neues Zuhause bieten wollten.

Bücher über Hundeerziehung und -umgang hatten wir im Vorfeld zu genüge gelesen. Und wir dachten, wir sind gut gerüstet für einen solchen Hund.

Dann war es soweit: Unser Hund namens Lisa zog Ende November 2010 bei uns ein. Sie war damals achteinhalb Jahre alt, hatte zuvor einen Unfall mit einem fahrenden Zug gehabt und es überlebt. Durch den Unfall hatte sie eine Lungenblutung, eine offene Schwanzfraktur, Hautwunden und Hämatome erlitten und  sie musste für einige Tage in einer Sauerstoffbox liegen. Die Rute musste zum Teil amputiert werden.

Ja, dieser Hund sollte es sein, denn er war ein Familienhund, der nun bei uns sein endgültiges Zuhause bekommen sollte.

Lisa im Herbst 2010

Wir wussten, dass sie eine toller Hund ist, der gerne Auto fährt, Familienleben kennt, alleine bleiben konnte, Katzen gerne jagt, Grundgehorsam war vorhanden (also, Vorarbeit war geleistet), jedoch Probleme mit Rüden hatte, die abgeschnappt wurden.

Lisa zog am Nachmittag bei uns ein. Der Hund war so aufgeregt, als er aus dem Auto sprang, hechelte und kam irgendwie nicht zur Ruhe. Das Auto kannte sie, ihre Nochbesitzer brachten sie ausnahmsweise selbst zu dem neuen Besitzer. 

Lisa kam schwer zur Ruhe und lies sich auch kaum von den Vorbesitzern groß zur Ruhe bringen. Irgendwann ist sie einfach ins Büro, das im 1. Stock liegt, gegangen und hatte ein Hundekissen für sich entdeckt.

Lisa auf ihrem Kissen

Das war erst einmal auch ungewohnt für uns, dass nun der Haushalt auch noch mit einem Hund bestritten wurde. 

Was wir zu diesem Zeitpunkt nicht wussten, dass Lisa einige Baustellen mitbrachte, von denen keiner etwas wusste - weder der Tierschutzverein noch wir ahnten etwas davon.

Aber davon soll auch dieser Blog berichten, wie unser bisheriger Weg mit unserem Hund verlief. Wir sind durch einige Höhen und Täler mit ihm gegangen und waren manchmal auch rat- und vielleicht auch mutlos.

Dieser Blog zeigt auf, wie steinig und holprig unser Weg als Ersthundbesitzer mit einem "Secondhand-Hund" war und auch manchmal noch ist. Es wird deutlich, mit welchem Ballast man zu kämpfen hat und wie schwer es war, das Vertrauen des Hundes zu gewinnen.

Wir möchten uns an dieser Stelle bei den Mitgliedern des Tierschutzvereines ganz herzlich bedanken, die uns immer zur Seite standen, bei unserer Trainerin Carola Schulze (Rütter's D.O.G.S. Köthen) und anderen Hundemenschen, die unseren Weg mit Lisa begleiten.

Jedoch ist das nicht immer so, dass man als "Secondhand-Hund" einen Familienhund mit so vielen Baustellen bekommt. Es kann auch ganz anders laufen. Es gibt genügend andere positive Beispiele, bei denen es ganz anders lief und auch läuft.