Dienstag, 9. Juli 2013

Ein Hund zieht ein

Wir wollten einen sogenannten "gebrauchten" Hund oder schöner ausgedrückt einen Secondhand-Hund uns als Ersthund anschaffen, da wir auch einem solchen Hund mit Vergangenheit ein neues Zuhause bieten wollten.

Bücher über Hundeerziehung und -umgang hatten wir im Vorfeld zu genüge gelesen. Und wir dachten, wir sind gut gerüstet für einen solchen Hund.

Dann war es soweit: Unser Hund namens Lisa zog Ende November 2010 bei uns ein. Sie war damals achteinhalb Jahre alt, hatte zuvor einen Unfall mit einem fahrenden Zug gehabt und es überlebt. Durch den Unfall hatte sie eine Lungenblutung, eine offene Schwanzfraktur, Hautwunden und Hämatome erlitten und  sie musste für einige Tage in einer Sauerstoffbox liegen. Die Rute musste zum Teil amputiert werden.

Ja, dieser Hund sollte es sein, denn er war ein Familienhund, der nun bei uns sein endgültiges Zuhause bekommen sollte.

Lisa im Herbst 2010

Wir wussten, dass sie eine toller Hund ist, der gerne Auto fährt, Familienleben kennt, alleine bleiben konnte, Katzen gerne jagt, Grundgehorsam war vorhanden (also, Vorarbeit war geleistet), jedoch Probleme mit Rüden hatte, die abgeschnappt wurden.

Lisa zog am Nachmittag bei uns ein. Der Hund war so aufgeregt, als er aus dem Auto sprang, hechelte und kam irgendwie nicht zur Ruhe. Das Auto kannte sie, ihre Nochbesitzer brachten sie ausnahmsweise selbst zu dem neuen Besitzer. 

Lisa kam schwer zur Ruhe und lies sich auch kaum von den Vorbesitzern groß zur Ruhe bringen. Irgendwann ist sie einfach ins Büro, das im 1. Stock liegt, gegangen und hatte ein Hundekissen für sich entdeckt.

Lisa auf ihrem Kissen

Das war erst einmal auch ungewohnt für uns, dass nun der Haushalt auch noch mit einem Hund bestritten wurde. 

Was wir zu diesem Zeitpunkt nicht wussten, dass Lisa einige Baustellen mitbrachte, von denen keiner etwas wusste - weder der Tierschutzverein noch wir ahnten etwas davon.

Aber davon soll auch dieser Blog berichten, wie unser bisheriger Weg mit unserem Hund verlief. Wir sind durch einige Höhen und Täler mit ihm gegangen und waren manchmal auch rat- und vielleicht auch mutlos.

Dieser Blog zeigt auf, wie steinig und holprig unser Weg als Ersthundbesitzer mit einem "Secondhand-Hund" war und auch manchmal noch ist. Es wird deutlich, mit welchem Ballast man zu kämpfen hat und wie schwer es war, das Vertrauen des Hundes zu gewinnen.

Wir möchten uns an dieser Stelle bei den Mitgliedern des Tierschutzvereines ganz herzlich bedanken, die uns immer zur Seite standen, bei unserer Trainerin Carola Schulze (Rütter's D.O.G.S. Köthen) und anderen Hundemenschen, die unseren Weg mit Lisa begleiten.

Jedoch ist das nicht immer so, dass man als "Secondhand-Hund" einen Familienhund mit so vielen Baustellen bekommt. Es kann auch ganz anders laufen. Es gibt genügend andere positive Beispiele, bei denen es ganz anders lief und auch läuft.







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